Dienstag, 17. August 2010

Fuji stellt mit der Finepix Real 3D W3 den Nachfolger der W1 vor

Fujifilm hat das Nachfolgemodell der W1 vorgestellt, die W3. Hurra.



Weniger Fingerabdruckmagnet als die W1 - das war dan auch schon der einzige positive Aspekt der neuen Materialwahl

Die Pressemeldung von Fuji klingt zunächst vielversprechend, leider ist der Großteil meiner Kritikpunkte am Vorgängermodell nicht behoben:
  • Gehäuse aus stabilem und griffigem Material, Abgrenzung der Objektive: Nicht erfolgt. Das neue Material ist mattes Vollplastik, die Haptik ist deutlich mehr Plastikwüste als die W1.
  • Objektive weitwinkliger: Nicht erfolgt
  • Konkurrenzfähige Sensoren: Kaum Verbesserung. Meine Fotos mit der W3 waren nur unter optimalsten Bedingungen brauchbar, bei wenig Licht ist die W3 für meinen Geschmack unbenutzbar.
  • Lichtstarke Optik: Nicht erfolgt
  • Externe Blitzgeräte: Keine Verbesserung
  • Bildqualität durch kamerainterne Verarbeitung (Rauscharmut, Dynamik, etc.): Meine Testfotos waren leicht besser als die W1, aber kein Vergleich mit aktuellen Kompaktkameras
  • Videoqualität: Rein auflösungsmäßig aktualisiert, aber auch hier kein Vergleich mit aktuellen Kompaktkameras aus der Klasse rund um die EUR 150.-
  • Autofokus: Keine Verbesserung, kein AF-Hilfslicht, nicht der Hybrid-AF der 300EXR.
  • Auslöseverzögerung: Keine Verbesserung spürbar
  • Bedienbarkeit: Das Einstellrad statt dem unsäglichen Mäuseklavier der W1 ist jedoch ein Fortschritt. Leider sind die Bedienknöpfe so einfach konstruiert, dass schon nach wenigen Tagen die Benutzung abgerieben ist und die Kamera sieht sehr schnell aus als habe sie schon viele Jahre harter Beanspruchung ertragen müssen..
  • Komplementärprodukte: Keine Anzeichen für Verbesserung. Der Viewer wird nicht verbessert und wird laut Aussage von Fuji ohnehin eingestellt.
Genannte Verbesserungen der W3:
  • Der in Profikreisen kritisierte große „Augenabstand“ von 77mm ist auf 75mm reduziert – das sehe ich neutral, da mich die 77mm nicht gestört haben.
  • Der reale Nutzen der verbesserten Intervall Aufnahme ist abhängig von einem automatischen Alignment der beiden Aufnahmen – findet dies nicht statt, braucht man keine 3D-Kamera.

Der Versionssprung von 1 auf 3 lässt große Verbesserungen erwarten – auf mich erscheint die Kamera aber im Vergleich zur W1 eher wie eine Version 1.1 und absolut gesehen wie eine Version 0.8. Entweder stehe ich mit meinen Verbesserungsvorschlägen alleine auf weiter Flur (was ich nach der Lektüre anderer Reviews nicht glaube) oder Fuji hat sich die Vorschläge nicht zu Herzen genommen. Ich finde es schade, dass gerade zum großen 3D-Boom der durchaus vorhandene Vorsprung so unnötig verspielt wird. Ich hoffe sehr, dass andere Firmen 3D-Kameras anbieten die den Kundenwünschen mehr entsprechen.

Auch im Praxistest war ich leider sehr enttäuscht von der W3. Der Hype um 3D ist groß, leider sind die real zu kaufendenProdukte äußerst enttäuschend.