Freitag, 30. Oktober 2009

Verbesserungsvorschlag an Pentax: Wechselbare Handgriffe

Vielen Fotografen, vor allem den zahlungskräftigen ambitionierten Amateuren, ist eine optimale Handlage der DSLR wichtiger als das letzte Quäntchen Auflösung oder die Nachkommastellen der fps-Rate. Für viele Menschen die ihre DSLR oft und über längere Zeit nutzen, ist eine natürliche und dennoch sichere Handlage unverzichtbar.
Deshalb gibt es die konfliktreichsten Diskussionen über DSLRs oft über die Handlage: Sehr schnell werden Kameras als "zu groß" und gleichzeitig von anderen Personen als "zu klein" disqualifiziert. Beispielsweise kaufen sich viele Pentax-Interessenten mit eher größeren Händen lieber eine Samsung als eine Pentax, da Samsung die größeren Griffe verbaut.

Aber langsam, war da nicht mal was? Vor langer Zeit? Richtig, die Pentax LX mit Wechselgriff! Wie hier ausführlich beschrieben, konnte man nicht nur einen Wechselgriff an die LX schrauben, ja man konnte sogar einen Griff auf die eigene Hand maßmachen! Und warum "konnte"? Warum kann man das heute nicht mehr? Weil es leider kein einziger Hersteller anbietet.

Werfen wir einen Blick auf einen anderen Bereich, in dem der Handgriff von noch größerer Bedeutung ist: Der Bogen- und Schießsport. Sowohl im Bogensport als auch im Schießsport mit Pistolen und Revolvern ist es schon seit Jahrzehten eine Selbstverständlichkeit, den Handgriff für die verschiedenen Handgrößen anpassbar zu gestalten. Es haben sich Hersteller teilweise komplett auf Nachrüstgriffe spezielisiert, beispielsweise die Firma Morini, welche individuell anpassbare Griffschalen für eine Vielzahl an Sportgeräten und Sportwaffen liefert. Aber auch die Hersteller haben erkannt, dass Menschen nun mal unterschiedlich große Hände haben und bieten Ihre Produkte bereits im Original-Lieferumfang mit unterschiedlichen wechselbaren Griffschalen an:


Wie man am Beispiel dieser Heckler&Koch P30 sieht, gibt es viele Möglichkeiten, den Griff an die eigene Hand anzupassen.

Aber warum gibt es das bei DSLRs nicht? Warum vergraulen sich die Hersteller die Kunden, weil die Kamera dem einen Kunden zu klein, dem anderen Kunden zu groß ist? Wann akzeptiert man endlich, dass die Menschen nun mal so unterschiedliche Hände haben, dass man es nicht allen gleichzeitig recht machen kann?

Meiner Meinung nach hat Pentax die besten Voraussetzungen dafür, in dieser Richtung Marktführer zu werden und als erster Hersteller dieses Feature anzubieten:
  • Pentax hat mit der LX bewiesen, dass man diesen Bedarf erkannt hat und entsprechende Produkte dafür angeboten
  • Pentax hat mit dem Angebot des modifizierten Handgriffs an der K10D bewiesen, dass man diesen Bedarf erkannt hat und dem Kunden individuell helfen möchte
  • Die Pentax K-7 ist so klein und handlich, dass es weit mehr Flexilität für größere und kleinere Handgriffe gibt als bei vielen (an sich schon sehr klobigen) Konkurrenzmodellen
  • Die Pentax K-x ist zumindest in Japan in Online-Shops individuell konfigurierbar, man hat also den Schritt vom identischen Massenprodukt zum Individualprodukt bereits realisiert
Kurz: Pentax ist meiner Meinung nach der ideale Hersteller, um dieses wichtige Feature endlich für DSLRs anzubieten! Dieses Feature wäre nicht nur eine große Erleichterung für die Fotografen, sondern vor allem ein USP für Pentax.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

WIR sind PENTAX!

Vor langer Zeit, im September 2008, fand in Köln die Photokina statt und eine kleine Delegation begeisterter Pentaxianer war zu einem kleinen Treffen mit Pentax Deutschland eingeladen. Wir konnten die noch nicht final fertiggestellte Pentax K-m sowie das Pentax DA 60-250 testen, das DA* 1,4/55 sowie das DA 4/15 Limited allerdings nur hinter Glas bewundern. Von der K-7 durfte damals bestenfalls geträumt werden - um genau zu sein: Es sollte sogar davon geträumt werden!


Nun sind auf der Pentax-Seite http://k7.pentax.de einige Fotos davon zu sehen als Beispiel für die Einbeziehung der Kundenwünsche in die Entwicklung der K-7. Dazu kann ich nur sagen: Hier wurde sehr erfolgreich auf die Signale gehört und es wurden die Kundenwünsche auf einem bisher nicht gekannten Niveau realisiert. Unnötig zu sagen, dass ich mit meiner K-7 bislang glücklicher bin als mit jeder Pentax-DSLR bisher.

Es freut mich sehr, dass wir durch unsere Wünsche zur Entwicklung der Kamera beitragen konnten.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Firmware-Bug der Pentax K-7 im Programm-Modus

Wer die Pentax K-7 im (dank HyP) allseits beliebten Programm-Modus betreibt, sollte genau aufpassen, wie die Auto-ISO-Einstellung ist - sonst schlägt ein Firmware-Bug der K-7 gnadenlos zu, wo die K10D und K20D noch problemlos funktioniert haben:
Ist die Kamera beispielsweise auf eine große Empfindlichkeitsbandbreite eingestellt wie z.B. 100-6.400, kann durch Drehen des vorderen (Zeitvorwahl-)rades die Belichtungszeit nur soweit verändert werden, wie dies durch die ISO-Bandbreite möglich ist. Die Blende lässt sich bei einigen Objektiven durch Zeitvorwahl nicht mehr verändern! Dies bessert sich, je enger man die Grenzen der ISO-Bandbreite wählt, dennoch beschneidet die Kamera hier ohne jeden Sinn die Zeitwahlmöglichkeit. Es kann also keine längere Belichtungszeit gewählt werden, obwohl die Blende noch nicht komplett geschlossen ist.

Wer es selbst ausprobieren möchte:
  • Pentax K-7 auf "P" stellen
  • ISO Auto Einstellung auf 100-6400
  • Weitere Einstellungen sind irrelevant, auch die "Eigene Einstellung Nr. 9" hat keinen Einfluss
  • Belichtungsmessung aktivieren, normalerweise durch leichten Druck auf den Auslöser
  • Versuchen, mit dem vorderen Bedienrad die Belichtungszeit so weit zu erhöhen, dass die Blende geschlossen wird
  • Sich wundern, dass dies nicht passiert
Der Fehler tritt auch in der neuesten Firmware-Revision 1.01.00.13 auf. Hier hat man also bei der Beseitigung anderer Bugs (z.B. konnte die Pentax K10D bei längeren Zeiten und HyP zwar abblenden, aber bei kürzeren Zeiten die Empfindlichkeit nicht erhöhen) wohl etwas arg übertrieben und die gleichzeitige Nutzung von HyP und ISO Automatik nur bei sehr eng gewählten ISO-Bereichen ermöglicht.

Meine Bitte an Pentax: Bitte korrigieren Sie diesen Firmware-Bug! Ermöglichen Sie die komplette Nutzung des Blendenbereichs durch Zeitvorwahl! 

Update vom 22. Oktober 2009: Auch mit der Firmware 1.0.2 ist der Fehler noch unverändert vorhanden!

Dienstag, 13. Oktober 2009

RAW-Konverter Teil 4: Pentax Digital Camera Utility 4 - Tut es was oder tut es nichts?

Da die Bibble Beta weiterhin etwa 1/3 meiner RAW Bilder einfach nicht lesen möchte, bleibt mir nichts anderes übrig als einen weiteren Versuch der Konvertierung mit dem Pentax DCU4 zu unternehmen. Inzwischen ist der Leidensdruck so stark angestiegen, dass ich keine andere Wahl habe, als mit den konstruktionsbedingten Unzulänglichkeiten von DCU4 zu leben. Dass ich wohl nie wieder ausschließlich in RAW fotografieren werde sondern ausschließlich in JPG oder bestenfalls RAW+JPG, ist wohl verständlich.

Aber zurück zu DCU4. Oder besser gesagt: Zurück zu DCU4 oder dem was man glaubt zu sehen:


Wie man sieht, sieht man nichts. DCU4 vereinigt nämlich diverse hässliche Probleme miteinander:
  • Es kann nicht verzeichnisübergreifend gearbeitet werden, ja es können nicht mal Änderungen auf mehrere Dateien im Verzeichnis angewendet werden. Hierzu muss ein Sogenannter Preset definiert und auf anderen Dateien eingefügt werden. Dummerweise funktioniert das in etwa jedem dritten Verzeichnis einfach nicht: Man hat zwar den Preset kopiert, kann ihn jedoch nicht einfügen sondern nur zurücksetzen.
  • Die Einstellungen, die man folglich für jedes Verzeichnis einzeln eingeben muss, werden immer wieder auf den Softwarestandard zurückgesetzt anstatt den zuletz gewählten Stand vorzuschlagen
  • In der Kombination führt das dazu, dass man zu einem Klickaffen degradiert wird, der immer wieder die gleichen Einstellungen vornehmen muss und mühsam umkopieren muss. Mit einem Workflow (das hat was mit fließen zu tun) hat das rein garnichts zu tun
  • Die Software ist im Vergleich mit anderen (meist weitaus mächtigeren) RAW Konvertern absurd langsam und scheint aus schnellen Computern keinerlei Nutzen zu ziehen. Es werden nicht etwa Verarbeitungsanweisungen für das RAW gespeichert (das ginge ja viel zu schnell) sondern es wird anscheinend jedes RAW bei jeder Einstellungsänderung neu abgespeichert. Warum das gemacht wird, das verstehen wohl nur die Programmierer.
  • Die Software gibt keinerlei Rückmeldung, dass sie etwas tut und wie lange sie noch vorhat, etwas zu tun.Hier ist die Software auf dem Stand der ersten Programme mit grafischer Benutzeroberfläche - aber nicht im Jahr 2009. Wechselt man von DCU4 zu einem anderen Programm und wieder zurück, hat man ungestörten Blick auf einen komplett weißen Bildschirm, denn DCU4 ist komplett durch sich selbst blockiert.
  • In der Kombination führt das dazu, dass man nicht durchgehend arbeiten kann, sondern entweder nach jedem der vielen Arbeitsschritte untätig auf den Monitor starrt und darauf wartet, dass DCU4 damit fertig ist irgendwas zu tun - oder man beschäftigt sich mit sinnvollen Tätigkeiten (wie z.B. an diesem Blog schreiben) während DCU4 mal wieder einen Arbeitsschritt durchführt, den andere RAW Konverter im Hintergrund erledigen oder garnicht erst nötig machen. Unnötig zu erwähnen, dass man nachher ratlos vor dem Rechner sitzt und sich fragt, welchen dieser vielen unnötigen Klickschritte man DCU4 schon mitgegeben hat und welchen noch nicht.
In Forendiskussionen hat sich aufgrund meiner Erfahrungen ein anderer (sehr RAW-erfahrener) User bereiterklärt, DCU4 zu testen um herauszufinden, ob es für meine Probleme nicht doch eine Lösung gibt. Leider konnte er es nur etwa 5-mal verwenden, seitdem crasht es bei jedem Start. Hierzu enthalte ich mich einem Kommentar.

Mein Fazit zu DCU4: Aus den Fehlern der letzten Version 3.61 wurde nichts gelernt, stattdessen wurde jegliche Workflow-Fähigkeit sorgsam entfernt.

Montag, 5. Oktober 2009

Aus, Ende, Vorbei, Schicht im Schacht ... oder doch nicht?

.. mit der Zusendung von Fotos. Echt, mir reicht es komplett. Ich habe es mal überschlagen wie vielen Leuten ich auf ihren eigenen Wunsch "Kannst Du mir bitte die Fotos schicken?" mindestens eine DVD mit den Fotos gebrannt und zugeschickt habe, teilweise auch noch in mehreren Stufen aussortiert und/oder mundgerecht verkleinert für die schnelle Durchsicht. In einem Fall hatte ich einem Ehepaar sogar eine richtig schicke große externe Festplatte mit den Fotos von einem ausgiebigen Fotoshooting ihres Sohnes geschickt, weil die nur einen Laptop mit kleiner Festplatte haben und schon ständig an der Kapazitätsgrenze sind.
Oder vor wenigen Wochen bei einem Freund für den ich eine ziemlich aufwändige Hochzeitszeitung gemacht habe und dafür massig Analogfotos eingescannt habe. Als er die Scans plötzlich dringend gebraucht hat war es bei mir eine Sache von wenigen Minuten, die Teile zu finden (so ein mühsam angelegtes Archiv ist schon was schönes) zu brennen und zuzuschicken. Macht man ja alles gerne.
Auch die von Anspruchsdenken geprägten Anfragen "Hast Du die CD mit den Fotos dabei?" die eine Entschuldigung (!) einfordert, da man bisher weder Zeit noch Lust hatte, die eigene Zeit damit zu vergeuden, sich Arbeit zu machen die ohnehin weder verstanden noch gewürdigt wird. Macht man ja alles gerne für die Leute die sich nachher rausreden, sie hätten für einen Fünf-Minuten-Gefallen keine Zeit.

Dankeschön? Und sei es nur eine Email? Fehlanzeige. In Zeiten in denen jeder Stammtischbruder sich über die Zahl der Megapixel profiliert sind Digitalfotos wohl eine Selbstverständlichkeit geworden.

Ich glaube ich fotografiere wieder analog, dann habe ich eine super Ausrede um nicht ständig Fotos verschicken zu müssen.

Alternativ werde in Zukunft darauf verweisen, dass meine FujiFILM Kamera (eine S5.1Pro) analog ist, jawohl! Falls ich mit Pentax und Festbrennweite unterwegs bin, kann ich mich super rausreden, dass das Zoom kaputt ist.

Und wenn jemand unbedingt Digitalfotos anfordert und ausnahmsweise ein winziges bisschen Dankbarkeit zeigt, dann gibt es ein Picasa-Album mit 640x480 Bildern. Selbstverständlich unselektiert, denn AEB-Bracketingreihen sind sicher auch für die Leute interessant. Dem Wunsch nach Fotos in Höherer Auflösung entspreche ich gerne - in Form von PEF-RAW Dateien, die von einem russischen Hinterhofhoster (alles andere würde Geld kosten) mit einer Bandbreite eines Akkustikkopplers runtergeladen werden können.

Wer einen Fotografiersklaven sucht der bereitwillig alle Wünsche erfüllt und sich auch noch anpampen lässt weil die ratzehässliche Tante auf den Fotos nicht aussieht wie Liv Tyler der soll gefälligst einen Profi anheuern und bezahlen. Der macht gerne tage- und nächtelang Photoshoparbeiten - so lange man ihn dafür bezahlt. Auch Multimediapräsentationen im Hello-Kitty-Design, hinterlegt mit den besten Schlagern der Wildecker Herzbuben und verpackt in pures Gold erstellt er wie gewünscht - so lange man ihn dafür bezahlt.

Eine Visitenkarte mit Fake-Preisliste "CD mit Bildern - EUR 100 etc..." zur Abschreckung wäre echt mal eine Überlegung wert, falls die üblichen Anfragen kommen.

Sorry für dieses die-Welt-ist-schlecht-Wehklagen, aber das musste jetzt einfach raus.



Wichtiges Update:
Ggestern flatterte ein Brief ins Haus, ein befreundetes Ehepaar hat ein (übrigens sehr gelungenes) Foto von ihrem Sohn geschickt - und einen Amazon-Gutschein als Dankeschön für meine Hochzeitsfotos!


Die Welt ist also vielleicht doch nicht so schlecht wie befürchtet und manchen Leute wissen gute Fotos anscheinend doch zu schätzen.