Dienstag, 29. September 2009

Entschuldigung

Liebes DA 15, liebes DA* 300, ich muss mich bei Euch entschuldigen. Ich habe Euch gekauft in einer Mischung aus Zeitvertreib und Mitleid - ihr seid in der Auslage gestanden wie ausgesetzte Hunde in einem Tierheim. Also habe ich Euch mitgenommen, so wie ich an einem Straßenstand in Korea Bondegi mitgenommen habe: Wirkliches Interesse hatte ich nicht, aber ich dachte sowas muss man gemacht haben. Dazu kam der Charakter einer guten Tat, eben wie wenn man im Urlaub ausgesetzte Straßenköter in die Heimat mitnimmt und dort aufpäppelt.

Alleine, das mit dem Aufpäppeln hat nicht funktioniert. Ihr seid nur von einem Eck des Fotorucksacks ins andere gewandert, der Nutzen war gleich null und ich habe Euch nur Gassi geführt weil ich mich dazu verpflichtet gefühlt habe. Immer offener habe ich versucht Euch loszuwerden, habe Euch angepriesen wie sauer Bier. Ich habe Euch behalten - aber auch nur deshalb, weil Euch sonst niemand haben wollte. Mehr als einmal habe ich es bereut, Euch aus dem Elend der Gefangenschaft im Fotoladen erlöst zu haben und Euch ein sicheres Plätzchen in einem Fotorucksack geschenkt zu haben.

Wie habe ich Eure Eigenheiten verachtet und öffentlich gebrandmarkt: Der Schraubdeckel und die Lichtschwäche des DA 15, das Gewicht und die Packmaße des DA* 300 sowie bei beiden Objektiven die Unflexibilität der Festbrennweiten.

Nun habe ich Euch eine letzte Chance gegeben: Das DA 15 sollte am Berg zeigen, was es kann. Das DA* 300 sollte sich im Wildlife-Einsatz beweisen. Und tatsächlich: Ihr habt mein Herz gewonnen. Ihr habt gezeigt, was Ihr könnt. Wenn man Euch artgerecht hält, seid Ihr wirklich super Weggefährten und jeden Cent wert. Man muss Euch nicht aus Mitleid oder Zeitvertreib kaufen, es gibt ganz handfeste Gründe dafür. Sogar den Schraubdeckel des DA 15 habe ich auf dem Mount Kinabalu schätzen gelernt, die Offenblendleistung des DA* 300 hat mich schlicht fasziniert.

Entschuldigung, dass ich Euch vor die Türe setzen wollte, das hattet Ihr nicht verdient. Herzlich willkommen in meiner Kern-Ausrüstung!





Disclaimer: Ja, ich kenne den Unterschied zwischen Lebewesen und Gegenständen und ich gehöre zu den Menschen, die Gegenstände zwar schätzen, deren Liebe aber Menschen vorbehalten bleibt. Dennoch fühlte ich mich nach einigen abschätzigen Postings vor meinem Urlaub zu dieser Klarstellung verpflichtet.






Impression vom Mount Kinabalu


Wild lebender Orang Utan

Samstag, 26. September 2009

RAW-Konverter Teil 3: Bibble 5 RC 2.2c - kleine Späße zwischendurch

Wenn Bibble gerade nicht abstürzt, macht es viele lustige Sachen. Beispielsweise wenn man einen neuen Katalog mit Bildern importiert, dauert das ja erstmal einige Zeit, bis für alle Dateien Vorschaubilder angelegt wurden. Soweit so gut, schließlich muss das einfach gemacht werden.

Aber wird es denn auch gemacht?

Hier beispielsweise wurde das Bild zwar anscheinend erfasst, lässt sich aber nicht bearbeiten. Nein, es wird auch nicht nachgeladen, es ist einfach weg.

Aber egal, weiter gehts, schließlich rühmt sich Bibble eines Katalogs von Objektivdaten samt der zugehörigen Korrekturwerte von Verzeichnung und Vignettierung. Schicke Sache - wenn sie denn funktionieren würde! Denn dafür muss erstmal aus den EXIFs ausgelesen werden, welches Objektiv verwendet wurde. Kein Problem? Anscheinend schon!

Ich wusste garnicht, dass ein 16mm Fisheye von Olympus an eine Pentax K-7 passt und dann auch noch korrigierte UWW-Bilder macht *lach*

Aber kein Problem, laden wir doch einfach mit dem Button "EXIF erneut laden" die Objektivdaten neu. Und oh Wunder:

Bibble lässt sich nicht davon abbringen, dass ich dieses Foto mit einem DA 4/16-45 gemacht habe. Das Problem dran: Ich habe garkein DA 4/16-45! Also sind natürlich auch die Korrekturwerte komplett für die Tonne.

Soviel also zu meinem Test von Bibble, der damit definitiv beendet ist.

Donnerstag, 24. September 2009

RAW-Konverter Teil 2: Pentax Digital Camera Utility 4

Der Name Digital Camera Utility (DCU) mag für Pentaxnutzer erstmal ungewohnt sein, aber dahinter verbirgt sich ein alter Bekannter: Der Nachfolger des sehr umstrittenen Pentax Photo Laboratory (PPL) 3.61. Wieder ist darunter die Silkypix-Engine, aber die Benutzbarkeit ist gegenüber der Version 3.61 deutlich verbessert:

Dennoch bringt mich das Pentax-Tool auf meiner Suche nach einem brauchbaren RAW-Konverter auch nicht weiter, denn:
  1. Es ist anscheinend nicht möglich, alle Bilder auch in sämtlichen Unterverzeichnissen anzuzeigen und zu bearbeiten wie dies schon seit vielen Jahren normal ist. Es können auch nicht nacheinander die Bilder verschiedenener Verzeichnisse in einen Katalog importiert werden, um diesen dann en bloc zu bearbeiten.
  2. Es ist anscheinend nicht möglich, auf sämtliche Bilder die jeweilige Objektivkorrektur anzuwenden. Natürlich kann eine manuelle Objektivkorrektur angewendet werden - es werden jedoch auf alle Bilder identische (und manuell einzustellende) Korrekturen angewendet, egal mit welchem Objektiv bei welcher Brennweite bei welcher Blende. Es gibt anscheinend keine Datenbank für die Linsenfehler, nicht mal für Pentax-Objektive.
  3. Es ist anscheinend nicht möglich, auf Bilder abhängig von der verwendeten ISO-Empfindlichkeit unterschiedliche Rauschkorrektur anzuwenden. Auch "zu Fuß" ist dies nicht möglich, da nicht nach der ISO-Empfindlichkeit selektiert werden kann
  4. Es ist anscheinend nicht möglich, die RAWs zu entwickeln und mit dem Zeitstempel (Dateidatum) des RAW als JPG in die Originalstruktur oder eine identische Struktur in einem anderen Verzeichnis zu speichern
Kurz, das Tool ist für mich leider ebenso unbrauchbar wie die anderen bisher getesteten Programme. Meine Suche geht also leider weiter :-(

Mittwoch, 16. September 2009

RAW-Konverter Teil 1: Bibble 5 RC 2.2c

Da ich im Vergangenen Urlaub verstärkt RAW statt JPG fotografiert habe, teste ich momentan verschiedene RAW Konverter. Da die Vorschusslorbeeren für Bibble 5 groß sind, habe ich mir den aktuellen Release Candidate (RC) 2.2c von der Bibble Homepage geladen und installiert. Zunächst war ich guter Dinge und habe mich auch nach einiger Suche mit der Bedienung arrangiert, der Releasestatus ist jedoch nicht zu Unrecht "Beta":

Wahrscheinlich habe ich bei jedem Absturz ähnlich geschaut wie der Makake auf dem bearbeiteten Foto.

Das Thema Bibble ist für mich bis zur Erscheinung des (schon für Januar 2009 angekündigten) Final Release beendet, ich werde mich nun mit Adobe Camera RAW und Pentax Photo Lab beschäftigen.

Montag, 14. September 2009

Geotagging - Nachtrag

Inzwischen habe ich sämtliche Bilder der großen Asientour mit Koordinaten versehen, dafür habe ich wieder Geosetter verwendet. Da ich nach den Einstellungen gefragt wurde, hier ein Screenshot:
Von den Standardwerten bin ich dahingehend abgewichen, dass ich für sämtliche Dateiformate:
  • Keine XMP Sidecars anlegen lasse sondern in der Bilddatei selbst speichere
  • Die Originaldatei durch die "getaggte" Datei ersetze. Normalerweise behält Geotagger die Originaldatei bei, was ich nach einigen erfolgreichen Durchläufen abgeschaltet habe. Dies setzt aber natürlich ein komplettes Backup voraus, fals doch mal was schiefgeht.
  • Das Originaldatum wird beibehalten, da es im Gegensatz zum Bearbeitungsdatum aussagekräftig ist
Ein weiteres empfehlenswertes Tool in diesem Zusammenhang ist XnView: Das ist nich nur ein sehr schneller und mächtiger Bildbetrachter, es können damit auch viele Dateiattribute geändert werden. So hatte ich im Urlaub beispielsweise bei einer der vier Kamera die Uhr um eine Stunde verstellt. Da das die komplette Benennungssystematik ad absurdum geführt hätte und auch das Geotagging erschwert hätte (Geosetter hat zwar eine Zeitkorrekturoption, aber es waren nur die Bilder einer der vier Kameras verschoben) habe ich mit XnView die Zeitstempel der zu korrigierenden Bilder verschoben: Dafür habe ich in XnView das Verzeichnis geöffnet, alle zu ändernden Dateien selektiert und dann mittels "Werkzeuge" => "Dateidatum und -uhrzeit ändern" sowohl das Dateidatum als auch die im Exif eingebetteten Zeitstempel geändert.

Wichtig: Wer auch Videodateien verarbeiten möchte, sollte als Basis für die Verschiebung das "Geändert am (Datum)" nehmen und unbedingt das Vorschaufenster ausblenden. Sonst kann XnView nämlich die Datei nicht zurückschreiben und alle in der Vorschau angezeigten Filme behalten kommentarlos das alte Datum.