Dienstag, 13. Oktober 2009

RAW-Konverter Teil 4: Pentax Digital Camera Utility 4 - Tut es was oder tut es nichts?

Da die Bibble Beta weiterhin etwa 1/3 meiner RAW Bilder einfach nicht lesen möchte, bleibt mir nichts anderes übrig als einen weiteren Versuch der Konvertierung mit dem Pentax DCU4 zu unternehmen. Inzwischen ist der Leidensdruck so stark angestiegen, dass ich keine andere Wahl habe, als mit den konstruktionsbedingten Unzulänglichkeiten von DCU4 zu leben. Dass ich wohl nie wieder ausschließlich in RAW fotografieren werde sondern ausschließlich in JPG oder bestenfalls RAW+JPG, ist wohl verständlich.

Aber zurück zu DCU4. Oder besser gesagt: Zurück zu DCU4 oder dem was man glaubt zu sehen:


Wie man sieht, sieht man nichts. DCU4 vereinigt nämlich diverse hässliche Probleme miteinander:
  • Es kann nicht verzeichnisübergreifend gearbeitet werden, ja es können nicht mal Änderungen auf mehrere Dateien im Verzeichnis angewendet werden. Hierzu muss ein Sogenannter Preset definiert und auf anderen Dateien eingefügt werden. Dummerweise funktioniert das in etwa jedem dritten Verzeichnis einfach nicht: Man hat zwar den Preset kopiert, kann ihn jedoch nicht einfügen sondern nur zurücksetzen.
  • Die Einstellungen, die man folglich für jedes Verzeichnis einzeln eingeben muss, werden immer wieder auf den Softwarestandard zurückgesetzt anstatt den zuletz gewählten Stand vorzuschlagen
  • In der Kombination führt das dazu, dass man zu einem Klickaffen degradiert wird, der immer wieder die gleichen Einstellungen vornehmen muss und mühsam umkopieren muss. Mit einem Workflow (das hat was mit fließen zu tun) hat das rein garnichts zu tun
  • Die Software ist im Vergleich mit anderen (meist weitaus mächtigeren) RAW Konvertern absurd langsam und scheint aus schnellen Computern keinerlei Nutzen zu ziehen. Es werden nicht etwa Verarbeitungsanweisungen für das RAW gespeichert (das ginge ja viel zu schnell) sondern es wird anscheinend jedes RAW bei jeder Einstellungsänderung neu abgespeichert. Warum das gemacht wird, das verstehen wohl nur die Programmierer.
  • Die Software gibt keinerlei Rückmeldung, dass sie etwas tut und wie lange sie noch vorhat, etwas zu tun.Hier ist die Software auf dem Stand der ersten Programme mit grafischer Benutzeroberfläche - aber nicht im Jahr 2009. Wechselt man von DCU4 zu einem anderen Programm und wieder zurück, hat man ungestörten Blick auf einen komplett weißen Bildschirm, denn DCU4 ist komplett durch sich selbst blockiert.
  • In der Kombination führt das dazu, dass man nicht durchgehend arbeiten kann, sondern entweder nach jedem der vielen Arbeitsschritte untätig auf den Monitor starrt und darauf wartet, dass DCU4 damit fertig ist irgendwas zu tun - oder man beschäftigt sich mit sinnvollen Tätigkeiten (wie z.B. an diesem Blog schreiben) während DCU4 mal wieder einen Arbeitsschritt durchführt, den andere RAW Konverter im Hintergrund erledigen oder garnicht erst nötig machen. Unnötig zu erwähnen, dass man nachher ratlos vor dem Rechner sitzt und sich fragt, welchen dieser vielen unnötigen Klickschritte man DCU4 schon mitgegeben hat und welchen noch nicht.
In Forendiskussionen hat sich aufgrund meiner Erfahrungen ein anderer (sehr RAW-erfahrener) User bereiterklärt, DCU4 zu testen um herauszufinden, ob es für meine Probleme nicht doch eine Lösung gibt. Leider konnte er es nur etwa 5-mal verwenden, seitdem crasht es bei jedem Start. Hierzu enthalte ich mich einem Kommentar.

Mein Fazit zu DCU4: Aus den Fehlern der letzten Version 3.61 wurde nichts gelernt, stattdessen wurde jegliche Workflow-Fähigkeit sorgsam entfernt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen