Dienstag, 19. Mai 2009

Samyang 1.4/85 für Pentax - Teil 1

Schon seit ich erstmalig die klassische Portraitbrennweite 85mm in lichtstarken Versionen getestet habe, wollte ich unbedingt eines der (leider nur gebraucht erhältlichen und sehr teuren) 1,4/85 Festbrennweiten nutzen. Das Modell von Zeiss war mir doch ein Stück zu teuer, da wurde ich durch einen Thread im DFN-Forum aus das unter verschiedenen Handelsnamen erhältliche Samyang 1,4/85 aufmerksam. Den Aufpreis für ein Etikett mit dem Namen einer Händlermarke wollte ich nicht bezahlen, also habe ich mir bei einem Versender das Samyang bestellt und wenige Tage später erhalten.

Wie man sieht, hat das Objektiv einen Blendenring mit A-Stellung, um die Blende an der Kamera einzustellen, dies ist anscheinend bei den Exemplaren für andere Kameraanschlüsse nicht der Fall. Ebenso in der Packung war die per Bajonett einzurastende Streulichtblende, ein Stoffbeutel für das Objektiv (in den dieses jedoch nur ohne Streulichtblende hineinpasst), sowie ein reichlich unbrauchbarer Frontlinsendeckel und ein sehr minimalistischer Bajonettdeckel. Da ist man von anderen Herstellern mehr gewöhnt, bezahlt dies aber auch entsprechend.

Die Gegenlichtblende ist aus Plastik, nicht tulpenförmig ausgeschnitten und zum Transport umgedreht auf dem Objektiv einzurasten. Dies beeinträchtigt die Funktionalität jedoch stark, man kann also nicht mit umgedreht aufsetzter Streulichtblende fokussieren. Die Blende ist nicht übermäßig stabil und sitzt auch nicht gerade fest auf dem Objektiv. Die Innseite ist weder geriffelt noch lichtschluckend beschichtet, es gibt keine Eingriffsmöglichkeit für die Bedienung eines Polfilters.

Der Frontlinsendeckel im Lieferumfang besitzt keine Innengriffe, stattdessen gibt es zwei Schieber die soweit über den Rand des Deckels hinausstehen, dass mit aufgesetztem Frontdeckel die Streulichtblende nicht aufgesetzt werden kann.

Der Bajonettdeckel ist sehr materialsparend gebaut und konzentriert sich darauf, die Hinterlinse und das Bajonett zu schützen. Immerhin ist der Deckel in allen drei Positionen aufsetzbar. Da das Objektiv weder schützenswerte Elektronikkontakte noch AF-Antrieb besitzt, ist es kein Verlust, dass der Deckel keinen "Kragen" hat wie die Originaldeckel.

Abhilfe: Schon bei der Bestellung des Objektivs habe ich mir für kleines Geld einen Snap-On-Deckel mit Innenabgriff bestellt. Dieser behindert die Funktion der Streulichtblende nicht und ist deutlich praktischer als das Original. Der Bajonettdeckel wird ebenfalls durch einen Originaldeckel ersetzt - schlicht um jeden Deckel an jedem Objektiv verwenden zu können. Die Streulichtblende werde ich zunächst innen mit Molton auskleiden und die Funktionalität testen, evtl. wird sie mit einer tulpenfürmigen Verlängerung an die Nutzung einer Cropfaktor-DSLR angepasst.

Wie man sieht besitzt das Samyang keine Elektronikkontakte wie das DA 50-135 rechts. Deshalb muss jedes Mal wenn die Kamera eingeschaltet wird, die Brennweite eingegeben bzw. bestätigt werden. Schade eigentlich, das wäre doch mit wenig Aufwand möglich gewesen - aber irgendwo müssen bei dem Preis ja die Abstriche gemacht werden.
Die Blende hat acht Blendenlamellen und sorgt damit im abgeblendeten Zustand für Reflexionssterne mit acht Strahlen - im Gegensatz zu Objektiven mit neun Blendenlamellen, die Sterne mit 18 Strahlen erzeugen.


Im Vergleich zu optisch vergleichbaren Objektiven ist das Samyang nur durch die kleinere Streulichtblende etwas handlicher. Ohne Streulichtblende ist es genauso groß oder klein wie beispielsweise das Nikon 1,4/85 - im Vergleich zu Zooms wie dem exemplarisch oben genutzten Pentax DA* 50-135 ist es natürlich deutlich kleiner und unauffälliger.

Das Objektiv hat Innenfokussierung, die Frontlinse dreht sich also nicht mit und die Länge des Objektivs ändert sich nicht.
Die Brennweite ändert sich beim Fokussieren nicht sichtbar.
Die Frontlinse ist erstaunlich stark gekrümmt, deshalb ist das Filtergewinde ziemlich lang, damit der Frontdeckel nicht an der Linse anstößt.

Bemerkenswert ist der immense Fokussierdrehwinkel des Objektivs: Zwischen der Naheinstellgrenze (1m, also relativ weit) und der Unendlichstellung liegen satte 180° Drehwinkel, also eine halbe Umdrehung! In Verbindung mit dem absolut satt und wunderbar gedämpft laufenden Fokusring und der griffigen Riffelung ist es höchst angenehm manuell zu fokussieren.

Soviel zu den Fotos vom Objektiv, es folgen im Teil 2 die Fotos mit dem Objektiv und im Teil 3 weitere Testfotos sowie das Fazit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen